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Sportwissenschaften – Wege durchs (Promotions-)Studium und rein ins Berufsleben

Laut der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) bieten insgesamt 64 Studienstandorte in Deutschland ein Studium der Sportwissenschaften an. 18.577 Studierende sind gemäß Erhebung des Statistischen Bundesamtes im Wintersemester 2021/2022 in ein Studium der Sportwissenschaft eingeschrieben. Hinzu kommen kleinere Anteile an Studierenden an Hochschulen und Pädagogischen Hochschulen. Die Schwerpunktsetzungen in den verschiedenen Studiengängen variieren beispielsweise zwischen Sportmanagement, Sportjournalistik oder Sportinformatik. Es lohnt sich also bei der Wahl des Studienortes die dortigen Spezialisierung, auch im Hinblick auf die spätere Karriere, genau zu prüfen.

Laut dem aktuelle Hochschul-Ranking von Zeit Online sind die beliebtesten Studienstandorte für die Sportwissenschaft die Universität Bayreuth, die Ruhr-Universität Bochum, die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die Deutsche Sporthochschule Köln und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Studieren an der Deutschen Sporthochschule Köln

Mit über 6.000 immatrikulierten Studierende ist die Deutsche Sporthochschule Köln (DSHS) die zahlenmäßig größte Bildungsinstitution der Sportwissenschaften. Die DSHS bietet ein breites Studienangebot, welches sind in vier Bestandteile gliedern lässt. Zum ersten können Studierende ein Lehramtsstudium für die verschiedenen Schultypen aufnehmen. Das Studium erfolgt in Kooperation mit der Universität Köln oder der Universität Siegen.

Leichtathletikanlage der Deutschen Sporthochschule Köln – Foto: DSHS Köln

Zum zweiten bietet die Sporthochschule ein breites Portfolio an Bachelorstudiengängen, welches die Wahl zwischen verschiedenen Schwerpunkten, zum Beispiel im Bereich der Sportjournalistik, des Sportmanagements, der Sport- und Bewegungsvermittlung oder Sport und Gesundheit eröffnet. Zum dritten werden aufbauende Master-Studiengänge unter anderem in den Spezialisierungen Sporttourismus, Sportmanagement, Gesundheitsmanagement, international sport development und politics, Sportpsychologie oder Training und Coaching im Spitzensport angeboten. Einen kompletten Überblick über das umfangreiche Studienangebot der Deutschen Hochschule Köln findet sich auf der Webseite.

Promotion Sportwissenschaften – Strukturiertes Programm an der Deutschen Sporthochschule Köln

Zum vierten bietet die Deutsche Sporthochschule Köln ein strukturiertes Promotionsprogramm für Doktorand:innen an. Laut Erhebung des Statistischen Bundesamtes streben im Wintersemester 2021/2022 605 Studierende nach einer Promotion in der Sportwissenschaft. Die DSHS gibt an, dass jährlich durchschnittlich 40 Nachwuchswissenschaftler:innen an der Institution promovieren.

Das strukturierte Promotionsprogramm gliedert sich einerseits in das jeweilige Forschungsprojekt und die anschließende Verschriftlichung der Arbeit. An der DSHS kann in Form einer Monographie oder kumulativ promoviert werden. Den Abschluss der Dissertationszeit markiert die Verteidigung der Arbeit und die Veröffentlichung.

Andererseits nehmen Promotionsstudent:innen an Seminaren und Veranstaltungen zu wissenschaftlichem Arbeiten, zur Wissenschaftsethik und -theorie, zur Umsetzung interdisziplinärer Forschungsprojekte, zum Projektmanagement, zur Lehre und zur Vorbereitung von Karrierewegen außerhalb der Wissenschaft teil. Zudem werden Forschungskolloquien abgehalten, in denen die Doktorand:innen die eigene Forschung vorstellen und sich intensiv auf die Verteidigung der Promotion vorbereiten können.

Für die Finanzierung des Forschungsvorhabens und der Promotionszeit bietet die Sporthochschule Köln eine große Auswahl an internen Förderprogrammen, darunter Graduiertenstipendien oder Förderprogramme speziell für Promovierende mit Kind. Einen vollständigen Überblick über die verschiedenen finanziellen Unterstützungsangebote der Deutschen Sporthochschule Köln findest Du auf der Webseite.

Natürlich ist eine Promotion in den Sportwissenschaften nicht nur in Köln möglich. Stattdessen haben Sportwissenschaftler:innen, die sich für eine Promotion entscheiden, bei der Auswahl eines passendes Lehrstuhls der Qual der Wahl. Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) stellt auf ihrer Webseite einen Überblick über die Universitäten und Hochschulen zur Verfügung, an denen Nachwuchswissenschaftler:innen in der Sportwissenschaft promovieren können.

Ein weiteres strukturiertes Promotionsprogramm im Bereich der Sportwissenschaften bietet das Department für Sportwissenschaft und Sport der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) an. Interessierte können in den vier Themenbereichen Public Health und Bewegung, Bewegung und Gesundheit, Sport- und Bewegungsmedizin und Bildung im Sport eine Doktorarbeit aufnehmen. Begleitet wird die eigene Forschung durch Lehrveranstaltungen, Kolloquien und Weiterbildungsangebote an der FAU. Genauere Informationen zu diesem Promotionsprogramm finden sich auf der Webseite des Departments.

Stellen und Gehalt – Aussichten für Sportwissenschaftler:innen nach dem Studium

Nach dem Studium eröffnen sich Sportwissenschaftler:innen zahlreiche potentielle Berufsfelder. So können Absolvent:innen unter anderem als Trainer:innen bei Sportvereinen und -verbänden, in der betrieblichen Gesundheitsförderung, in der Tourismusbranche, bei Krankenkassen, im öffentlichen Gesundheitswesen (bis hin zur Tätigkeit in einem Ministerium bei entsprechendem Bildungsabschluss), in Reha- oder Kurkliniken, in der Pädagogik, bei Sportartikelherstellern oder bei kommerziellen Betrieben im Gesundheits- und Fitnesssektor eine Anstellung finden. Möglich wäre auch eine Karriere als Sportjournalist:in. Dann bietet sich ein Studium der Sportjournalistik und in jedem Fall ein Volontariat im Anschluss an das Studium an.

Nach abgeschlossener Promotion ist natürlich auch eine Karriere im akademischen Betrieb der Sportwissenschaften möglich.

Die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft stellt auf ihrer Webseite eine Stellenbörse für Sportwissenschaftler:innen zur Verfügung, die sowohl Stellenangebote in der Wissenschaft als auch in der Praxis listet.

Laut Stepstone-Gehaltsreport liegt das jährliche Durchschnittsgehalt von Sportwissenschaftler:innen bei 35.400 EUR brutto. Allerdings sind die Beschäftigungsaussichten nicht ganz so rosig, wie in anderen Fachbereichen. Aktuell sind bei Stepstone nur gut 40 offene Stellen für Sportwissenschaftler:innen ausgeschrieben.

von Carolin Heilig

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